Fehldiagnose COPD:
COPD ist eine der häufigsten Lungenerkrankungen. Manchmal kann sich hinter den Beschwerden jedoch auch die seltene Erbkrankheit Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, kurz Alpha-1 oder AATM, verbergen. Das Problem: Die Symptome der beiden Krankheiten lassen sich kaum voneinander unterscheiden. Die Betroffenen leiden unter Atemnot, chronischem Husten und verstärktem Auswurf. Während COPD aber meist durchs Rauchen entsteht, tritt Alpha-1 auch bei Nichtrauchern auf. In vielen Fällen wird über Jahre hinweg das falsche Krankheitsbild behandelt. Typische COPD-Therapien schlagen bei Alpha-1 aber nicht an.
Alpha-1 – was ist das?
Doch was genau versteht man unter dieser Erbkrankheit überhaupt? Das Immunsystem unseres Körpers hat im Grunde nur eine Aufgabe: Krankheitserreger so schnell wie möglich auszuschalten. Bei gesunden Menschen greift die Abwehr nur fremde Zellen an, normale Körperzellen werden durch das Protein Alpha-1-Antitrypsin geschützt. Bei Alpha-1 ist der Körper aufgrund eines genetischen Defekts nicht in der Lage, dieses Protein herzustellen. Die Immunabwehr greift auch das Lungengewebe an und schädigt es.
Diagnose leicht gemacht
Schätzungen zufolge leben in Deutschland rund 20.000 Menschen mit Alpha-1 – viele von ihnen ohne es zu wissen. Bleibt die Krankheit unbehandelt, wird die Lunge immer stärker in Mitleidenschaft gezogen. Umso wichtiger ist eine schnelle Diagnose. Gerade wenn die Diagnose COPD verhältnismäßig früh gestellt wurde (zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr oder früher) oder Betroffene nicht geraucht haben, sollten sie sich testen lassen. Möglich ist dies unter anderem mithilfe eines Schnelltests (zum Beispiel AlphaKit QuickScreen). Weitere Infos finden Sie online unter www.pro-alpha.de.
Wirksame Therapien
Heilbar ist der Gendefekt leider nicht. Bereits eingetretene Schäden an der Lunge können auch nicht rückgängig gemacht werden. Der Verlauf der Krankheit lässt sich allerdings durch wirksame Therapiemaßnahmen aufhalten – beispielsweise regelmäßige Infusionen mit dem fehlenden Protein. Sobald es dem Körper zugeführt wird, ist die Lunge vor weiteren Schäden durch die körpereigene Abwehr geschützt. Rauchstopp und ein gesunder Lebensstil unterstützen den Therapieerfolg.
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