Schwere Schulranzen schädigen Kinderrücken nicht (Teil 2)
Selbst wenn der Ranzen rund 17 Prozent des Kindergewichts auf die Waage bringt, ließen sich keine körperlichen Schäden bei den Schülern feststellen - zumindest dann, wenn sie den Ranzen nicht länger als 15 Minuten lang trugen. Das ist einer Umfrage unter Eltern zufolge die maximale Dauer, die ein Grundschulkind für den Schulweg braucht.
Erst bei einem Ranzengewicht von einem Drittel des Körpergewichts ändere die Wirbelsäule ihre Position und die Ruhehaltung werde instabil. Allerdings spannten sich dann auch die Muskeln deutlich an, um den Körper zu stabilisieren, was wiederum die Wirbelsäule entlastete. Das Fazit: Selbst ein schwererer Ranzen wird eine gesunde kindliche Wirbelsäule nicht schädigen. Dazu wirke das Gewicht viel zu kurz auf den Rücken ein, erläutert Prof. Eduard Schmitt, ärztlicher Leiter des Projektes Kidcheck, bei dem Ärzte, Sportwissenschaftler und Physiotherapeuten seit 1999 Kinder auf Haltungsschwächen und -schäden untersuchen.
Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler die Körperhaltung von 60 Mädchen und Jungen der zweiten und dritten Klasse. Die Messungen wurden mit einem Ranzen auf dem Rücken wiederholt. Anschließend mussten die Kinder mit dem Ranzen einen Hindernisparcours bewältigen, der einem anspruchsvollen Schulweg gleicht. Danach wurde die Körperhaltung erneut analysiert. Die Forscher stellten fest, dass die Körperhaltung auch nach dem Hindernisparcours nicht schlechter war als vorher, obwohl die Ranzen deutlich mehr wogen als zehn Prozent des Körpergewichts.
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